Der passende Sonnenschutz
Ohne Sonnenschutz kein Sonnenbad – das ist mittlerweile den Meisten klar. Aber was ist besser, Creme, Gel, Öl oder Milch? Welcher Schutzfaktor ist nötig und welcher Filter ist am besten? Wer die Sonne nur von ihrer positiven Seite genießen will, sollte zusätzlich ein paar Verhaltensregeln einhalten. Zum Beispiel sollten Kleinkinder besser im Schatten bleiben.
Im Überblick
Sonne hat Freizeitwert – niemand wird gerne auf seinen Strandurlaub im Süden oder die Ski-Reise ins Hochgebirge verzichten. Das muss auch nicht sein. Wer ein paar einfache
Sonnen-Tipps beachtet, kann die Sonne unbeschwert genießen, z.B. mit dem richtigen
Sonnenschutzmittel.
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Wie wirken Sonnenschutzmittel?
Sonnenschutzmittel ermöglichen einen längeren Aufenthalt in der Sonne ohne Sonnenbrand. In den heutigen Sonnenschutzmitteln befindet sich meist eine Kombination von Wirkstoffen, die ultraviolette (UV-) Strahlung vom Typ UV-A und UV-B absorbieren. Der kombinierte Schutz ist sinnvoll, damit nicht nur Sonnenbrand und Zellschäden, sondern auch die vorzeitige Hautalterung verhindert werden kann. Dabei werden chemische und/oder physikalische Filter eingesetzt.
Chemische Filter (z.B. Oxybenzon) schützen die Haut, indem sie die UV-Strahlung absorbieren. Da sie gelegentlich Allergien auslösen können, sind sie für Personen mit Allergieneigung nicht zu empfehlen.
Physikalische Filter (z.B. Titanoxid, Zinkoxid) reflektieren das UV-Licht. Sie lösen in der Regel keine Allergien aus und werden heutzutage vor allem für Kinder empfohlen.
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Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?
Der Lichtschutzfaktor (LSF oder SPF, Sun Protection Factor) gibt die Wirksamkeit eines Sonnenschutzmittels an: Ein hoher Lichtschutzfaktor steht für hohen Sonnenschutz, ein niedriger LSF für einen entsprechend geringeren Schutz. Aber: Kein Sonnenschutzmittel kann die gesamte UV-Strahlung filtern und damit 100%igen Schutz garantieren.
Lichtschutzfaktor (LSF)/ Sun Protecting Factor (SPF)
niedrig (low) mittel (medium) hoch (high) sehr hoch (very high) |
Schutzklassen
6 bis 10 15, 20, 25 30, 50 50+ |
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Schutz vor schädlicher UV-A- und UV-B-Strahlung Sonnenschutzmittel sollen nicht nur vor Sonnenbrand durch UV-B-Strahlung schützen, sondern auch der schnellen Hautalterung, Schädigungen des Immunsystems sowie Hautkrebs durch UV-A-Strahlung vorbeugen.
Auf Empfehlung der EU-Kommission vom 22. September 2006 soll künftig jedes Sonnenschutzmittel gleichzeitig auch vor UV-A-Strahlen schützen. Cremes oder Lotionen mit einem Lichtschutzfaktor von 2 oder 4 bieten diesen Schutz nicht und gelten daher nicht mehr als Sonnenschutzmittel.
Mess-Methode für UV-Schutz Seit 2007 gibt es für die die Messung von UV-B-Lichtschutzfaktor und UV-A-Schutz eine einheitliche europäische Methode, die "COLIPA".
Zur Messung des UV-A-Schutzes gab es bisher verschiedene Methoden: UV-A-Schutz nach australischen Standard bedeutet, dass in Laborversuchen 90% der UV-Strahlung abgehalten wurden. Bei den Messmethoden PPD und IPD wurde der UV-Schutz auf menschlicher Haut bestimmt.
Neues UV-A-Logo Nicht alle Sonnenschutzmittel wurden bereits nach der einheitlichen In-vitro-Methode hergestellt. Sie erkennen die entsprechenden Produkte an einem Logo in Form eines Kreises, in dem die drei Buchstaben "UVA" stehen. Dieses Logo ist auf allen Sonnenschutzprodukten zu finden, die gemessen am UV-B-Schutz gleichzeitig einen ausreichenden UV-A-Schutz bieten: Der UV-A-Filter ist an den UV-B-Filter gekoppelt und beträgt mindestens ein Drittel des im LSF angegebenen UV-B-Schutzes.
Ein Beispiel: Eine Sonnencreme mit LSF 15 enthält mindestens einen UV-A-Schutzfaktor von 5.
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Wann nehme ich Öl, Gel, Creme oder Milch?
Öle haben den besonderen Vorteil, dass sie wasserbeständig und hautfreundlich sind. Allerdings kann durch die Ölschicht der Wärmeaustausch behindert werden und durch Schwitzen der Ölfilm reißen, wodurch kein vollständiger Schutz mehr gewährleistet ist. Da meist nur ein niedriger Lichtschutzfaktor erreicht werden kann, ist Sonnenöl für die lichtempfindlichen Hauttypen I und II nicht geeignet.
Gele auf Wasser- oder Fettbasis sind empfehlenswert bei Akne bzw. Mallorca-Akne. Sie sind abriebbeständig und wasserfest, sollten zur Sicherheit jedoch nach dem Schwimmen oder Abtrocknen wieder aufgetragen werden. Sie sind bei allen Hauttypen anwendbar.
Öl-in-Wasser(Ö/W)- oder Wasser-in-Öl(W/Ö)-Emulsionen, das heißt
Milch oder
Creme, sind heute mit allen derzeit verfügbaren Lichtschutzfaktoren und nach Belieben auch wasserfest erhältlich. Für trockene Haut empfiehlt sich die fetthaltigere Cremeform.
Salben, Pasten oder Lippenstifte mit reflektierenden Filtern und
hohem bis sehr hohem Lichtschutzfaktor werden für besonders empfindliche Hautpartien wie Lippen, Nase und Augenlider verwendet.
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Richtig eincremen
Sonnenschutzmittel müssen richtig angewendet werden, damit ein ausreichender Schutz gewährleistet ist. Kein Sonnenschutzmittel kann die gesamte UV-Strahlung filtern und damit einen hundertprozentigen Schutz garantieren. Bleiben Sie daher möglichst nie länger als 2 Stunden in der Sonne und beachten Sie bitte Folgendes:
- Tragen Sie Sonnencreme auf, bevor Sie ins Freie in die Sonne gehen.
- Cremen Sie sich großzügig mit Sonnenschutzmittel ein! Bei zu sparsamer Anwendung ist keine ausreichende Wirkung gegeben. Für einen Erwachsenen reichen ca. 30 ml pro Anwendung.
- Achten Sie bei Aufenthalt im Wasser auf wasserfeste Produkte. Wiederholen Sie das Auftragen nach dem Abtrocknen.
- Cremen Sie vor allem die Partien, die besonders stark der Sonne ausgesetzt sind, gut ein: Lippen, Nase, Ohren und Stirn.
- Verwenden Sie auch im Schatten ein Sonnenschutzmittel mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor.
Mehrfaches Auftragen des Sonnenschutzes verlängert die Schutzzeit nicht!
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Sonnenschutz für Kinder
Kinder müssen besonders gut vor UV-Licht und Sonnenbrand geschützt werden. Kinderhaut verfügt noch nicht über die Schutzmechanismen der Erwachsenen. Ein schwerer
Sonnenbrand kann für Kinder lebensbedrohlich sein und sollte unbedingt von einem Arzt behandelt werden!
Wichtig ist auch, dass Ihre Kinder an heißen Sommertagen reichlich trinken. Je nach Alter Ihres Kindes empfehlen wir Ihnen folgende Sonnen-Tipps:
Sonnenschutz für Babys, 0-12 Monate
- Sonnenbrand vermeiden! Ein schwerer Sonnenbrand kann lebensbedrohlich sein.
- Keine direkte Sonne! Bei Babys muss sich der Eigenschutz der Haut erst entwickeln.
- Bleiben Sie mit Ihrem Baby im Schatten. Meiden Sie vor allem an Sommertagen mittags die Sonne zwischen 11 bis 15 Uhr.
- Nutzen Sie Hut und Nackenschutz sowie lockere, aber dicht gewebte Kleidung, am besten mit eingebautem UV-Schutz. Textilien mit UV-Protektionsfaktor (UPF >30) gibt es im Fachhandel.
- Verwenden Sie keine Sonnenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut.
Sonnenschutz für Kinder, 1-6 Jahre
- Sonnenbrand vermeiden! Ein schwerer Sonnenbrand kann lebensbedrohlich sein.
- Keine direkte Sonne! Der Eigenschutz der Haut ist noch nicht voll entwickelt.
- Lassen sie Ihr Kind im Schatten spielen. Meiden Sie vor allem an Sommertagen mittags die Sonne zwischen 11 bis 15 Uhr.
- Nutzen Sie Hut und Nackenschutz sowie dicht gewebte Kleidung, am besten aus Stoffen mit UV-Schutzfaktor (UPF >30).
- Kinder-Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 bis 50) benutzen
- Unbedeckte Haut großzügig mit Sonnenschutzmittel eincremen.
Sonnenschutz für Kinder, 7-12 Jahre
- Sonnenbrand vermeiden! Ein schwerer Sonnenbrand kann lebensbedrohlich sein.
- Wenig direkte Sonne! Der Eigenschutz der Haut ist noch nicht voll entwickelt.
- Ihr Kind sollte vorwiegend im Schatten spielen. Meiden Sie vor allem an Sommertagen mittags die Sonne zwischen 11 bis 15 Uhr. Spielen in der prallen Mittagssonne ist absolut tabu!
- Nutzen Sie Hut und Nackenschutz sowie dicht gewebte Kleidung, am besten aus Stoffen mit UV-Schutzfaktor (UPF >30).
- Kinder-Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 bis 50) benutzen
- Unbedeckte Haut großzügig mit Sonnenschutzmittel eincremen.
Achten Sie auf die UV-Index-Vorhersage der (Reise-) Wetterdienste. Ab UV-Index 8 sollten sich Ihre Kinder nicht im Freien aufhalten.
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Die Sonne richtig genießen – Tipps für die Sonne
Sonnenbräune gilt heute leider immer noch als Schönheitsideal. Aus hautärztlicher Sicht spricht aber alles für einen vorsichtigen Umgang mit dem Sonnenlicht: Häufige Sonnenbäder oder Besuche im Solarium beschleunigen die Hautalterung und vergrößern das Risiko für
Hautkrebs.
Die sicherste Empfehlung zur Vorbeugung gegen Hautschäden durch UV-Strahlung ist: Meiden Sie konsequent zu intensive Sonnenbestrahlung und häufige Besuche im Solarium. Vor allem aber vermeiden Sie jeden
Sonnenbrand.
Gewöhnen Sie sich langsam an die SonneVorsicht nach einigen Wochen Sonnenpause! Auch bei noch gebräunter Haut droht ein Sonnenbrand, da sich die
Lichtschwiele (Hornhautverdickung) schneller zurückbildet als die Bräunung.
Wenn überhaupt, dann ist eine Bräunung ohne vorherige Rötung anzustreben. Dazu ist es am besten, wenn Sie die Haut langsam etwas länger dem Licht aussetzen, um die Lichtschwielenbildung und Melanin-Pigmentierung anzuregen.
Tipps zum Sonnen ohne Reue
- Es gibt besonders gefährdete Hautregionen, zum Beispiel Nasenrücken, Unterlippe, Ohrmuscheln, seitlicher Wangenbereich, Jochbeingegend, Scheitel und Stirn. Diese müssen intensiver von Sonnenbrand geschützt werden.
- Die Intensität der Bestrahlung ist in der Mittagszeit von 11-15 Uhr am größten; zur Eingewöhnung sind daher der Vormittag und der Nachmittag geeignet. In der Mittagssonne dagegen sollten Sie Sonnenbäder vermeiden.
- Lichtschwiele und Pigmentierung bilden sich auch wieder zurück, und die Gewöhnungszeit beginnt von vorn!
- Als weitere Hilfe gibt es Sonnenschutz-Buttons oder -Folien. Sie werden auf die Haut oder Kleidung geklebt und zeigen Ihnen an, wann Sie das Sonnenbad beenden sollten.
- Vermeiden Sie Kosmetika, Deodorants und Parfüms beim Sonnenbaden. Es besteht die Gefahr bleibender Pigmentierung (fleckige Haut).
- Denken Sie daran, dass einige Medikamente die Sonnenempfindlichkeit steigern können, z.B. Antibiotika. Fragen Sie deshalb bei Ihrem Arzt oder Ihrer Apotheke nach.
- Kinder brauchen einen besonderen Sonnenschutz
Kleidung ist der beste SchutzAm wirksamsten schützen Sie sich gegen ultraviolette Bestrahlung, indem Sie geeignete Kleidung tragen:
- Dicht gewebte Stoffe schützen am besten.
- Künstliche Fasern (Polyester) bieten einen besseren Schutz als Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen.
- Kräftige Farben schützen besser als Weiß oder Pastelltöne.
- Nasse Stoffe lassen mehr UV-Strahlung durch.
- Textilien mit UV-Schutzfaktor (mindestens UPF 30) eignen sich für Kinder, bei Allergien oder heller Haut.
Sonnenbrille nicht vergessenSonnenlicht kann auch Augenschäden hervorrufen. Schützen Sie deshalb Ihre Augen mit einer Sonnenbrille mit ausreichendem UV-Filter (mindestens 400 nm). In Zweifelsfällen können Sie Ihre Sonnenbrille beim Optiker prüfen lassen.
Auch im Schatten heißt es aufpassen Im Schutz eines Sonnenschirms oder Baums vergessen Badende leicht, dass Sonnenlicht vom Boden und von der Wasseroberfläche gestreut und reflektiert wird und sie so auch im Schatten erreicht. Diese Gefahr ist groß bei dunstigem Himmel, auf Sand und bei Schnee- oder Wasserflächen in der Umgebung.
- Die UV-Index-Vorhersage hilft Ihnen, das Risiko einzuschätzen
- Mit Sonnenschutzmitteln sollten Sie auch im Schatten ihre Haut schützen.
- Auch Fensterglas bietet keinen absoluten Schutz vor UV-Strahlen. UV-A-Strahlen können Fensterglas durchdringen, bei hoher Lichtempfindlichkeit ist sogar ein Sonnenbrand möglich.
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